Mittwoch, 21. Mai 2014

Kokosnussöl...euer Freund und Helfer!

Kokosnussöl wird in einigen Völkern schon seit Generationen für seine vielseitigen Vorteile hochgepriesen. Seit geraumer Zeit hat auch die natural hair community den grossen Nutzen dieses natürlichen Wundermittels für sich entdeckt und viele verschiedene Anwendungen und Rezepte werden von den Haar Gurus auf allen möglichen Plattformen weitergegeben.

Kokosnussöl ist gesund für den Körper und die Haare und ist für die äussere Anwendung, als auch für den Verzehr ein absoluter Alleskönner! Wir wollen uns hier auf die positiven Aspekte für die Curly Monster Mähne konzentrieren.



Das aus dem Kokusnusskern gewonnene Wunderöl ist reich an Fettsäuren, Laurin- und Caprinsäure und an den Vitaminen E und K. Es hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu speichern und tief in den Haarschaft einzudringen. Wir erinnern uns an dieser Stelle nochmals, wie wichtig Feuchtigkeit für einen wilden Lockenkopf ist! Die hohe Konzentration an Fettsäuren versogt das Haar ausserdem mit Protein, welches das Haar stark, lang, geschmeidig und glänzend macht.
Das Öl ist bei niedrigeren Raumtemperaturen fest, kann aber ganz leicht in den Händen oder auch im Wasserbad geschmolzen werden.

Es gibt die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten für dieses reichhaltige, aber dennoch leichte Öl. Manche verwenden Kokusnussöl als täglichen Feuchtigkeitskick, indem sie ein paar Fingerspitzen davon in den Händen schmelzen und ins feuchte oder trockene Haar massieren und so unter Anderem Spliss und Schuppen vorbeugen. Wird das Öl in die Kopfhaut einmassiert, so werden die Haarwurzeln stimuliert und der Haarwuchs angetrieben.

Eine weitere Möglichkeit etwas von dem Wundermittel in die Haare zu bekommen, ist beim Haarewaschen. Viele Hersteller haben die positiven Eigenschaften von Kokusnussöl erkannt und bringen eine Vielzahl an Produkten auf den Markt, in denen das Öl enthalten ist. Dabei ist es aber wichtig, dass das Öl den Hauptbestandteil des Schampoos bildet, also ganz oben auf der Zutatenliste erscheint. Ansonsten könnte man auch ganz eifach selbst etwas Kokosnussöl zum lieblings Schampoo oder Cleanser beigeben und somit sicher sein, dass auch genug davon drin steckt.
Als Pre-Poo wird Kokusnussöl auch sehr gerne angewandt, weil es das Haar sehr geschmeidig macht und den Proteinhaushalt der Haare optimal auf die Haarwäsche vorbereitet. Die Haare sind nach dem Schampoo nicht mehr so beansprucht und ausgetrocknet. Dafür einfach etwas Öl (am besten etwas erhitzen) in die trockenen oder feuchten Haare einmassieren, dabei kann man gerne schon etwas Entwirrungsvorarbeit leisten, einwirken lassen und danach wie gewohnt die Haare waschen (No Poo, Cleanser oder mit was ihr die Haare am liebsten wascht).

Als Deep Conditioner wird Kokusnussöl auch sehr gerne verwendet, einerseits weil es so ein toller Feuchtigkeitsspender ist, aber auch weil es das Haar super mit Protein versorgt.
Es gibt ganz viele Hausrezepturen, um einen eigenen 100% natürlichen Deep Conditioner herzustellen. Die meisten davon sind ganz simpel und auch nicht teuer. Man kann zum Beispiel Kokusnuss mit etwas Honig verrühren, was das Haar stärkt und ihm zugleich einen richtigen Feuchtigkeitskick gibt.
Aber auch hier gibt es die einfachere Variante, einfach selbst etwas von dem Wunderöl in die liebste Haarmaske zu mischen.

Versucht doch einfach einmal dieses Super Naturmittel aus, egal auf welche Art, Kokosnussöl ist gut und tut gut!
Ihr könnt es auch für den Rest des Körpers verwenden, z.B. als feuchtigkeitspendendes Korperöl auf trockenen Hautstellen. Ihr könnt es aber auch zum Kochen und Backen verwenden...wie gesagt, ein Alleskönner!


Ach...erhältlich ist das Öl in unseren Breitenkreisen leider nicht flächendeckend. Ich habe es noch in keinem Supermarkt entdeckt. Sollte aber in jedem guten Öko Laden zu finden sein oder ganz eifach im Asialaden ;)

Kokusnussöl aus dem Asiashop

Montag, 19. Mai 2014

Haarekämmen leicht gemacht!

Hach ihr lieben Curly Monster Eltern...ich weiss es nur zu gut, Haare waschen und kämmen ist oftmals ein schwieriges und unangenehmes Unterfangen.
Ich mag mich selbst noch gut daran erinnern, wie die allwöchentliche Entwirrungsprozedur immer wieder zu Tränen führte...leider hat sich dies, trotz lebenslanger Erfahrung, für mein Curly Monster nicht grossartig geändert. Auch für ihn ist der Haarwaschtag immer etwas unangenehm, aber vielleicht kann ich euch mit ein paar Anregungen und Tipps weiterhelfen, so dass nicht ganz so viele Tränen kullern.

  • Haare trocken oder nass kämmen: Beide Varianten sind richtig, aber bringen dennoch beide einige Schwierigkeiten und Tücken mit sich. Feuchtes Haar ist sehr empfindlich, da der Haarschaft sich mit Wasser vollsaugt und anschwillt und leicht brechen kann. Jedoch ist nasses oder feuchtes Haar auch viel elastischer als Trockenes. Wenn das nasse Haar mit reichlich Conditioner oder Öl versehen wurde, wird es geschmeidig und sollte nicht allzusehr beschädigt werden. Wer die Haare in trockenem Zustand kämmen möchte, braucht enorm viel Fingerspitzengefühl, damit die Haare nicht zu schnell abbrechen, jedoch ist trockenes Haar widerstandsfähiger als Nasses. Da trockenes Haar aber nicht so geschmeidig und elastisch ist, können bei zu kräftigem Bürsten oftmals die Spitzen abbrechen. Um dies zu vermeiden empfielt es sich, die Haare mit etwas Wasser zu befeuchten und reichlich Öl, Leave-in Conditioner oder Detangler zu verwenden.

  • Egal ob ihr die Haare lieber nass oder trocken kämmt, ganz wichtig ist es dabei, sich immer von unten nach oben durchzuarbeiten. Das heisst konkret, dass man vermeiden sollte, den Kamm ganz oben an der Haarwurzel anzusetzen und versuchen bis nach ganz unten durchzukämmen. Immer zuerst ganz vorsichtig die Spitzen entwirren und sich immer weiter nach oben vorarbeiten. Ein guter Tipp dabei (dieser benötigt allerdings eine gewisse Länge der Haare): die Haarsträhne mit der einen Hand am Haaransatz bzw. oberhalb des Kamms gut festhalten, damit die lieben Kleinen das Ziehen und Zwicken nicht ganz so arg spüren.

  • Bei einem ganz wilden "Gestrüpp" (klingt nicht nett, aber ist leider oft so) empfielt es sich, die Haare in 4-8 Teile aufzuteilen mit den Fingern einen Teil nach dem anderen vorsichtig zu entwirren (egal ob nass oder trocken). Nachdem ein Teil entwirrt ist, die Haare twisten (2 Strähnen umeinander wickeln), damit sie sich nicht wieder mit den übrigen Haaren verwirren. Wenn alles erst einmal grob von Hand entwirrt wurde, fällt der anschliessende Entwirrungkampf mit dem Kamm oder der Bürste viel leichter.

  • Regelmässig Spitzen schneiden! Auch wenn ihr euch ganz schöne lange Haare für eure Lockenköpfe wünscht, ist es dennoch wichtig, dass regelmässig die Spitzen geschnitten werden. Spliss ist ein ganz wichtiger Faktor, warum die Haare sich zersausen und verwirren. Wogegen gesunde und glatte Spitzen sich nicht so rasch verwirren. Ausserdem wird man den Spliss gar nicht anders los, als ihn abzuschneiden. Egal was die Werbungen uns alles versprechen, Spliss kann man nicht reparieren! Also ab damit! Die Folge von Spliss ist Haarbruch, da er sich immer weiter hoch dem Haar entlang frisst, bis das Haar ganz dünn und spröde ist und schliesslich abbricht.

  • Die besten Utensilien um eine zersauste Lockenmähne zu entwirren sind die Finger, ein breitzinkiger Kamm oder ein Paddle/Denman Brush. Mittellange bis lange Haare lassen sich auch gut mit einem Tangle Teezer entwirren. Egal für welches Hilfsmittel ihr euch entscheidet, am wichtigsten ist es, viel Geduld zu haben
breitzinkiger Kamm
Denman Bürste
Paddle Bürste










Tangle Teezer













So sieht unser Haarwaschtag in etwa aus:
Mein Curly Monster geht zuerst in die Wanne wo erst mal Spielen und Plantschen angesagt ist (So viel Ablenkung wie möglich von der eigentlichen Prozedur, macht das Ganze für alle Parteien erträglicher!).
Während er sich mit seinen schwimmenden Dinos und sonstigem Spielzeug vergnügt, wird der nasse Wuschelkopf entweder zuerst mit einem Cleanser gewaschen oder direkt in 6 grosse Parts unterteilt und Strähne für Strähne wird mit reichlich Deep Conditioner bearbeitet, mit den Fingern leicht entwirrt und zu einem Twist gedreht.
Wenn Alle Haare entwirrt und mit Deep Conditioner versehen und getwistet sind darf er in Ruhe weiterspielen, um dem Produkt genügend Einwirkzeit zu lassen. Ein guter Deep Conditioner macht die Haare butterzart und das gröbste Wirrwarr sollte schon nach diessem Schritt bewältigt sein.
Wenn der Deep Conditioner genug eingewirkt hat und die Haare schön geschmeidig sind, wird ausgespült. Danach wird alles nochmals gründlich mit einem herkömmlichen Conditioner ausgespült, vorzugsweise ohne Silikon.
Man merke, ihr könnt nie zu viel Conditioner ins Haar kriegen!
Zwischenzeitlich ist das Monster auch schon gewaschen und hat sein Spielzeug verräumt. Nun also raus aus der Wanne. Aber leider ist unser Haarwaschtag hier noch nicht zu Ende.
Jetzt geht es aufs Sofa vor den Fernseher, wo wir uns gemütlich einrichten mit allem was wir brauchen.
Mit Haargummi und Haarklammern wird die handtuchtrockene Mähne auch wieder in grosse Parts unterteilt und wir beginnen damit, die Parts im Nackenbereich gründlich zu entwirren. Dafür verwenden wir einen detangling Leave-in Conditioner, der einerseits viel Feuchtigkeit spendet, aber das Haar auch schön elastisch und geschmeidig macht. Mit einem weiten Kamm oder manchmal auch mit dem Tangle Teezer kämmen wir die Strähnen vorsichtig durch. Bei schlimmen Knoten müssen wieder die Finger ran, weil ein Kamm oder eine Bürste den Knoten nur herausreissen würde. Sind alle Knoten raus, streichen wir nochmals eine super feuchtigkeitsspendenden Leave-in ins Haar und twisten oder flechten die Strähne. Und so geht es Strähne für Strähne weiter.
Wir haben uns angewöhnt, nach dem Haarewaschen einen "protective Style" zu wählen, was zwar sehr zeitaufwendig ist, aber beim nächsten Haarwaschtag wird sich die Geduld auszahlen.
Ich bin weiss Gott nicht die beste Haarflächterin, es geht uns beim protective Style weniger darum, eine super tolle Frisur hinzubekommen. Der protective Style soll einerseits die Spitzen vor Wind, Wetter und Umwelteinflüssen schützen, ausserdem zersausen die Haare nicht so rasch, wenn sie in Twists, Zöpfen oder Finger Coils gestylt sind. So wird der nächste Haarwaschtag schon nicht ganz so nervraubend .

Ich möchte nochmals ganz deutlich erwähnen, dass jeder Wuschelkopf anders ist! Diese Methode bewährt sich bei meinem Curly Monster gut, was nicht heisst, dass ihr für eure Kleinen dieselbe Methode eins zu eins anwenden müsst. Findet raus, was für euch am besten funktioniert.

Sonntag, 11. Mai 2014

GOLDENE REGEL: Jeder Lockenkopf ist anders!!

Liebe Mamas, Papas, Onkels, Tanten...die ihr auf der Suche seid, nach dem ultimativen Tipp, dem Wundermittel, welches alle Strapazen vergessen lässt...bitte merkt euch eines unbedingt. Jede Curlymonster Mähne ist anders! Den absoluten Geheimtipp, der in jedem Fall funktioniert, gibt es also nicht! :(
Es gibt  Locken in jeder noch so erdenklichen Variation und Form. Ein super Mittel, welches bei mir Wunder bewirkt, muss nicht zwingend dasselbe Wunder bei meinem Curlymonster vollbringen.

Krauses Haar unterscheidet sich in Textur, Dichte, Dicke und Porosität. in der natural hair community (sorry, viele Begriffe machen einfach nur auf englisch einen Sinn) wird das Haar oftmals durch verschiedene Typen differenziert. Diese reichen von 2a, b und c bis zu 4a, b und c, wobei die 2er Kategorie leichte Wellen beschreibt, bis zu ganz krausem Haar, in der 4er Kategorie. Und jeder Typ Haar benötigt eine andere Pflege!






Natürlich gibt es auch noch ganz viele Variationen dazwischen. Oder manche haben ein "kunterbuntes" Misch-Masch von verschiedenen Texturen auf einem Kopf. Oftmals locken sich die Haare in der Nackenpartie anders als das Deckhaar.
Hier nochmals die verschiedenen Kategorieren mit entsprechenden Fotos zum veranschaulichen.


Eine kleine Nebenbemerkung am Rande. Die Hautfarbe ist nicht unbedingt ausschlaggebend für die Haartextur. Uns gibt es in allen Farben und Formen :)

Also die unterschiedlichen Texturen hätten wir schon mal erklärt...

Die Dichte beschreibt, wieviel einzelne Haare aus der Kopfhaut sprühen. Hier sollte man genau hinsehen. Bei lockigem oder krausem Haar entsteht gerne der Anschein, dass wir eine riesige Mähne zu bändigen haben, betrachtet man allerdings die einzelnen Haare an der Wurzel, stellt man oft fest, dass es nicht unbedingt mehr Haare sind, sondern dass das Haar dicker oder einfach nur "wuschelig" (um nicht zu sagen zersaust) ist.
Wenn ihr die Haare zu einem Zopf (Pferdeschwanz) zusammen nehmt, solltet ihr ungefähr ein Gefühl dafür bekommen, um wieviel Lockenpracht es sich tatsächlich handelt. Oder sollte gar die Kopfhaut an manchen Stellen durchschimmern, könnt ihr davon ausgehen, dass das Haar nicht besonders dicht ist.

Die Dicke bezeichnet die tatsächliche Dicke eines einzelnen Haares. Dies lässt sich sehr gut von blossem Auge bestimmen (hierfür könnt ihr ja einfach mal verschiedene Haare vergleichen). Oder ansonsten kann man auch ein einzelnes Haar zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbeln und dabei fühlen wie fein oder dick das Haar ist.

Nun zur Porosität...(komisches Wort). Ich möchte mich hier keineswegs als Wissenschaftlerin ausgeben, aber die poröse Beschaffenheit der Haare ist ganz wichtig, um die richtige Pflege für die wilde Mähne zu finden. Die Porosität beschreibt ganz einfach wie porös das Haar ist. Haare sind porös weil die "Haarschüppchen" nicht alle kompakt übereinander liegen. Ich glaube, der Begriff lässt sich mit einem Bild einfacher erklären.
von links nach rechts: nicht porös, normal porös bis sehr porös


Die Porosität des Haares bestimmt, wie leicht oder schwer Feuchtigkeit vom Haar aufgenommen werden kann, aber auch wie schnell oder langsam das Haar die Feuchtigkeit wieder verliert.
Sehr poröses Haar nimmt leicht Feuchtigkeit auf, kann diese aber nicht lange speichern. Hingegen besteht bei unporösem Haar die Schwierigkeit darin, die Feuchtigkeit in den Haarschaft rein zu bekommen. Hat das Haar die Feuchtigkeit aber aufgenommen, so kann es sie auch sehr lange speichern.

Die poröse Beschaffenheit findet man am Leichtesten heraus, indem man ein einzelnes Haar, frei von jeglichen Pflegeprodukten oder Ölen, in eine Schale mit Wasser legt. Je schneller das Haar im Wasser versinkt, desto poröser ist es, da es sich schneller mit Wasser aufgesogen hat. Schwimmt das Haar nach einigen Minuten immernoch an der Wasseroberfläche, so ist es so gut wie gar nicht porös.

Wie ihr seht gibt es so viele verschiedene Beschaffenheiten von Curlymonster Haar und jedes Haar hat seine ganz persönlichen Vorlieben. Ich kann euch hier nur Anreize und Wegweiser geben. Am  besten ihr probiert und findet selbst heraus, was die Mähne eurer Curlymonsters glücklich macht. Hauptsache gesund!
Mehr Hintergrundwissen und hilfreiche Tipps werden folgen.

Pflegetipp: No Poo und Co-Washing

Nun, da ihr mit dem Begriff natural hair vertraut seid (wenn nicht, geht es hier zur Erklärung), gebe ich euch an dieser Stelle schon mal den ersten Tipp zur Pflege von Curlymonster Haar.
Vorab noch etwas Hintergrundwissen mit auf den Weg...
gelocktes und krauses Haar ist von Natur aus trockener als glattes Haar. Unsere Kopfhaut produziert Sebum, was so eine Art körpereigenes, natürliches Öl ist. Während bei glattem Haar das Sebum viel schneller und einfacher von der Kopfhaut den Haarschaft entlang gleitet (wodurch glattes Haar oftmals ein paar Tage nach dem Haarewaschen, fettig erscheinen mag), so braucht das Sebum bei gelocktem oder krausem Haar viel länger um das Haar zu umschliessen. Dazu kommt, dass krauses Haar, entgegen des Anscheins, manschmal nicht ganz so dicht ist wie glattes Haar (es scheint eine wahnsinns Haarmasse zu sein, sind jedoch weniger einzelne Haare...ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus) und somit auch weniger Sebum produziert.

Nun also ein wichtiger, wenn nicht einer der grundlegensten Pflegetipps für Curlymonster Haar:
Viele Natural Sistas schwören auf die No Poo oder die Co-Wash Methode.
No Poo bedeutet, dass die Haar nicht mit Shampoo (no shampoo > No poo) gewaschen werden. Da die meisten herkömmlichen Shampoos (ganz besonders, diese welche in unseren Breitengraden erhältlich sind) Sulfate enthalten, die die Haare zwar quietschend (ihr kennt doch dieses itschie quietschi Geräusch, wenn zum Beispiel Zähne blitze blank geputzt sind?!) sauber waschen, aber zugleich das Haar austrocknen und das natürliche Sebum vollkommen rauswaschen. Sulfate sind Salze, die für die Schaumbildung in Shampoos verantwortlich sind. Salze sind aber auch grundsätzlich dafür bekannt, auszutrocknen.
Bei der No Poo Methode wird also auf herkömmliche Shampoos verzichtet und dafür ein "Cleanser" verwendet, in dem keine Sulfate entahlten sind.
Die ganz natürliche Alternative wäre Apple Cider Vinegar (ACV genannt, zu deutsch Apfelessig). Aber hierzu möchte ich euch gegebenenfalls in einem später Post mehr Infos geben.
Co-Wash bedeutet, dass die Haare anstatt mit Shampoo nur mit einem Conditioner (Pflegebalsam) gewaschen werden. Das Spezielle an einem Conditioner ist, dass sie in der Regel keine Sulfate enthalten und reich an pflegenden und feuchtigkeitspendenden Inhaltsstoffen sind. Allerdings ist auch hier ein Blick auf die Zutatenliste wichtig. Viele Conditioner enthalten Silikone, die das Haar zwar geschmeidig machen, allerdings trügt hier der Schein. Silikon bildet einen Schutzfilm um das Haar, so dass das Haar geschmeidig scheint, der Film lässt allerdings keine Feuchtigkeit mehr ins Haar. Hier schneiden sich die Geister. Während für Manche die Geschmeidigkeit der "frizzfreien" (Frizz nennt man die zersausten Locken, die oft eine trockene Wuschelmähne bilden) Haare ausreichend ist, so ist es für Andere wichtig, dass das Haar frei von Silikon ist und so viel Feuchtigkeit wie möglich aufnehmen kann. Denn wir erinnern uns, krauses Haar ist von Natur aus sehr trocken und durstet nach Feuchtigkeit!
Ihr mögt vielleicht skeptisch sein und befürchtet, dass ein Conditioner alleine, das Haar niemals sauber waschen kann.
Aber wenn die Haare frei von Silikon sind und ihr keine anderen schweren Produkte verwendet, die das Haar umschliessen oder die Poren der Kopfhaut verstopfen, so ist ein Conditioner vollkommen ausreichend um Haar und Kopfhaut zu waschen. Wichtig ist dabei, dass das Produkt gut in die Kopfhaut einmassiert und gründlich mit möglichst kühlem Wasser ausgespühlt wird. Den Vorgang darf man auch gerne wiederhohlen, wenn ihr das Gefühl habt, die Haar wären noch nicht sauber. Die Haare kriegen nie zu viel Conditioner ab! Benutzt lieber zu viel als zu wenig!

Ich persönlich handhabe es bei meinem Curlymonster so...Wir verwenden nur sulfatfreie Clenaser, die wir maximal 1mal wöchentlich verwenden, wenn die Haar wirklich ganz schmutzig sein sollten. Für die "leichten" Tage verwenden wir silikonfreie Conditioners, wenn die Haare sehr trocken und zersaust sind. In der regel versuche ich, wenn immer seine Haare nass werden, anschliessend etwas Conditioner oder "leave-in" Conditioner (mehr dazu in einem späteren Post) in seine Haare einzumassieren und diesen auch drin zu lassen.
Sollte mal kein silikonfreier Conditioner zur Hand sein, so verwenden wir einen x beliebigen Pflegebalsam, am besten mit viel feuchtigkeitspendenden Inhaltsstoffen und er sollte die Haare so leicht kämmbar wie möglich machen (pflanzliches Glyzerin sorgt für hervorragende Kämmbarkeit). In diesem Fall wird aber bei der nächsten Haarwäsche ein Shampoo mit Sulfat verwendet, damit das Silikon vom Conditioner rausgewaschen wird. Nach so einem starken Shampoo, verwende ich gerne einen Deep Conditoner (genaueres dazu folgt)/Haarmaske, um das Haar wieder mit der nötigen Feuchtigkeit zu versorgen und mit genügend Proteinen zu versorgen.

Egal für welche Methode ihr euch entscheiden magt, wichtig ist es, euch zu merken, Salze (also Sulfate) trockenen das Haar aus und Conditioners (besonders die ohne Silikone) spenden Feuchtigkeit.
Ich weiss, es ist sehr umständlich, aber versucht doch mal beim nächsten Drogeriebesuch, die Inhaltstoffe genau zu beachten..."Sodium Laureth Sulfat" no no!! Und wenn ihr auf Silikon verzichten möchtet, müsst ihr alle Inhaltstoffe mit "...cone" ausschliessen.
Die Haare eurer Lieben Curlymonsters werden es euch danken.

So, ich schreibe mir hier die Finger wund und ihr werdet mit Infos regelrecht überflutet. Ich könnte noch Stunden weiter schreiben, möchte euch aber nicht überfordern. Bitte stellt Fragen, sollte etwas unklar sein.
Bis zum nächsten Post :)

"Natural Hair" was ist das?

Viele von euch sind vielleicht schon auf verschiedenen "Haar-Foren" der Amis immer wieder auf den Begriff "natural hair" gestossen. Hier wollen wir ganz von Vorne beginnen und von Grund auf erklären was dieser Begriff überhaupt zu bedeuten hat.
Natural hair ist nichts anders, als chemisch unbehandeltes Haar in seinem natürlichen Zustand. Sprich, die Haartextur wurde nicht mit einem sogennanten "relaxer" künstlich geglättet.
In den USA ist der Begriff "natural" seit einigen Jahren immer populärer, es entstehen regelrechte "natural hair communities", für manche geht es dabei nur darum, wie der Name es schon sagt, ihre Haar so zu tragen, wie sie nun mal aus der Kopfhaut wachsen, also in ihrer natürlichen Form. Manche verstehen allerdings unter dem Begriff natural viel mehr, als nur eine natürliche Haarpracht zu tragen, so wie Gott sie schuff. Oftmals verbirgt sich hinter dem Wort natural eine regelrechte Philosophie, die allerdings viel mit dem Bruch von festgefahrenen gesellschaftlichen Idealen zu tun hat, nicht nur bei den Amis, sondern bei den meisten Völkern, die in ihrer Geschichte sozusagen entwurzelt wurden. Für viele Natural Sistas beudeutet es den Weg zurück zu Ihrem Afrikanischen Wurzeln und mit Stolz tragen sie ihre afrikanische Haarkrone.

Wir wollen uns hier aber weniger dem ideoligischen Aspekt von natürlichem Haar widmen. Mir ist es hauptsächlichen ein Anliegen, euch da draussen klar zu machen, dass der Weg zu schönem und gesundem Haar nur über den natürlichen Weg geht!
Gestrecktes krauses Haar wird chemisch so stark behandelt, dass sich die Haartextur unwiderruflich verändert.
Sicherlich mag es euch viel praktischer und leichter erscheinen, eine gezähmte Mähne eurer kleinen Curlymonsters zu pflegen und zu hegen. Hier darf man allerdings nicht vergessen, dass ein sogenannter Relaxer alle paar Wochen neu angewendet werden muss, um die neu gewachsenen Haaransätze zu behandeln. Haar und Kopfhaut werden so also immer wieder aufs Neue stark belastet.
"Sodium Hydroxid" und "Guanidine Hydroxid" sind die typischen chemischen Substanzen, die dafür sorgen, dass der Relaxer die Haarstruktur glättet. Diese Substanzen sind so stark, dass sie auch in Abflussreinigern enthalten sind. Nicht wirklich etwas, dass man sich auf den Kopf streichen möchte, oder??
Mögliche Folgen bei falscher oder auch zu häufiger Anwendung können sein: Haarausfall, brüchiges Haar oder gar Verätzungen und allergische Reaktionen der Kopfhaut.

Die wilde Mähne eurer lieben Kleinen kann noch so widerspänstig sein und auch noch so sehr sich eure Curlymonster wünschen, genau so schöne glatte Haare wie ihre Klassenkameraden zu haben, bitte ich euch inständig, euch 2mal, oder lieber 3, 4, 5mal zu überlegen, ob ihr die Haare und die Kopfhaut eurer Babies so einer starken chemischen Belastung aussetzen wollt.
Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, euren Kleinen klar zu machen, dass sie schön sind, so wie sie sind. Dass ihre Löwenmähne etwas Spezielles ist und auch wenn sie nicht so aussehen mögen, wie all ihre Freunde, so sind sie doch perfekt...auch mit wildem und widerspänstigem Haar!
Macht aus euren Babies, selbstbewusste Persönlichkeiten, die sich mögen wie sie sind und nicht gesellschaftlichen Idealen nacheifern.

Ich selbst habe mich in meinen jungen Jahren auch oft gefragt, warum ich "anders" bin oder warum ich die Einzige war, die bei der Cats Schulaufführung keine Perrücke trug, weil ich schon selbst eine Mähne hatte.
Wenn man jung ist, möchte man immer dazugehören und sich anpassen.

Lehrt eure Kinder zu ihrer Einzigartigkeit zu stehen! Wir sind alle perfekt, so wie wir sind!

Und ich verspreche euch, mit ein paar einfachen Tpps und Tricks werdet ihr jede noch so widerspänstige Mähne zähmen können, auch ohne ungesunde chemische Behandlung.