Montag, 14. Juli 2014

Protective Style...was ist das eigentlich

Ihr Lieben...
in einigen vergangen Posts zum Schutz und zur Pflege der Curly Monster Mähne habe ich vermehrt erwähnt, dass ein Protective Style oftmals eine tolle Lösung ist, die Lockenpracht zu schützen.
Ein Protective Style dient nicht nur wie gesagt zum Schutz, er hilft auch dabei, die Haare länger unzersaust zu halten. Ausserdem hilft ein Protective Style wunderbar, richtig krauses Afro Haar in süsse Löckchen zu definieren.
Bevor ich euch mit noch mehr Fachjargon zutexte möchte ich versuchen, einmal so simpel wie möglich zu erklären, was ein Protective Style überhaupt ist.

Der Ausdruck protective Styling ist seit der grossen Invasion all der Haar Gurus ein nicht mehr wegzudenkender Begriff, wobei es nicht anderes beschreibt, als eine Frisur die das Haar vor den Einflüssen von Wind und Wetter oder auch vor grosser Umweltbelastung schützen soll. Dafür gibt es ganz viele verschiedene Methoden, von Zöpfen, über Twists, bis hin zu Weaves und Wigs (Haarteile und Perrücken, die über dem echten Haar getragen werden und diese so schützen...nicht die schönste und empfehlenswerte Lösung für süsse kleine Curly Monster).
Schönes naturbelassenes Haar soll in erster Linie gesund sein! Für viele ist die Haarlänge aber auch ein ganz wichtiger Faktor. Auch hierbei ist protective Styling ein wichtiger Punkt, denn je besser die Haare (insbesondere die Spitzen) geschützt werden, desto gesünder sind sie und desto weniger brechen sie ab und wachsen somit schnäller, stärker und länger.
Die Art des protective Stylings gibt es schon seit Menschengedenken und ist eigentlich nichts Neues, nur wurde bisher nicht in allen möglichen Plattformen darüber gesprochen.

An dieser Stelle möchte ich euch ein paar verschiedene Arten des protective Stylings näher bringen und so gut wie möglich erklären, wie ihr diese am besten hinbekommt.

Braids und Cornrows:
Diese Methode muss nicht mehr gross vorgestellt werden, denn sie wurde mit dem grossen Aufkommen der Hip Hop und Rap Szene seit den 90ern auch in hiesigen Breitengraden immer präsenter.
Dabei werden die Haare einfach zu Zöpfen geflochten, dick oder dünn, am Kopf anliegend als sogenannte Cornrows oder wie altbekannte Rastazöpfchen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob mit oder ohne eingeflochtenem Kunsthaar, mit richtig viel Übung sind alle möglichen Muster machbar. Mit bunten Perlen oder Haargummis sind sie speziell für Mädchen eine besonders tolle Abwechslung.

Braids und Cornrows

Nachdem ihr die Zöpfchen wieder entflechtet, können die Haare noch ein paar weitere Tage als Braid Out getragen werden, denn durch die Zöpfchen wurden schöne Wellen/Locken definiert.

Braid Out


Twists und Flattwists:
Twists werden anstatt mit drei Haarsträhnen, wie bei den Zöpfen, nur mit zwei Haarsträhnen gemacht. Dabei werden die beiden Strähnen umeinander gedreht (getwistet). Flattwist werden, ähnlich wie Cornrows, am Kopf anliegend getwistet. Hierfür wird auch nur mit zwei Strähnen gearbeitet, wobei für jede Umdreheung mehr vom Resthaar zur Strähne genommen und weiter getwistet wird (sorry, ist relativ schwer mit Worten zu erklären. Am besten ihr schaut euch ein Tutorial auf Youtube an).
Hier sind wie bei den Braids und Cornrows verschiedene Muster möglich. Ob Braids oder Twists, beides setzt eine gewisse Fingerfertigkeit voraus, wobei es mir persönlich leichter fällt, die Haare mit nur zwei Strähnen zu twisten. Auch finde ich, dass ein Twist out schönere Löckchen macht als ein Braid out.

Twists und Flat Twists

Nachdem die Twists wieder aufgemacht werden, haben die Strähnen eine schöne Form angenommen, diesen Style nennt man Twist Out und so hat man gleich noch ein paar Tage länger etwas von der vielen Arbeit.
 
Twist Out


Bantu Knots:
Bantu Knots sind eine etwas weniger bekannte protective Styling Methode und sind auch etwas aufwendiger als beispielsweise einfache Twists. Je nachdem wie kraus die Curly Monster Haare sind, halten die Bantu Knots ohne dass sie mit Gummis oder Klammern befestigt werden müssen. Dafür wird einfach jeweils eine nicht allzu dicke Haarsträhne solange gezwirbelt, bis sie sich von alleine aufrollen will. Die Strähne wird danach ständig weiter in sich eingedreht bis sie vollständigin sich eingerollt ist. Dabei entstehen süsse kleine Knubbel bzw. Knoten (engl. knots), bei längeren Haaren erinnern diese Knubbel an ein Twister Eis. Wenn die einzelnen Strähnchen mit einem akkuraten Scheitel abgetrennt werden, sieht die fertige Frisur besonders süss aus. Etwas feinere Haare sollten mit einem kleinen Haargummi befestigt werden, so dass sich die Knubbel nicht wieder von selbst entzwirbeln. Bei diesem Style sind besonders die Spitzen perfekt von Wind und Wetter, sowie der Sonne geschützt. Allerdings kann es bei diesem Style gut möglich sein, dass die Knubbel die Nacht nicht unbeschadet überstehen und dass einzelne Knubbel am Morgen frisch aufgedreht werden müssen. Wer ganz besonders schön definierte Locken erzielen will (nachdem die Bantu Knots entfernt werden) und genügend Geduld mitbringt, kann die Strähnchen zuerst in zwei teilen, twisten und sie danach zu Bantu Knots zwirbeln.

Bantu Knots

Meiner Meinung nach erzielt ihr mit einem Bantu Knot out die schönsten Locken. Besonders für ganz krauses Haar, kann man mit dieser Methode die Locken ganz schön definieren. Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall. Leider habe ich keine süssen Curly Monster Beispiele gefunden.

Bantu Knot Out

Finger Coils:
Für die etwas fauleren unter euch (ich gehöre definitiv dazu!) sind Finger Coils die ideale Variante, die Curly Monster Mähne nach dem Waschtag schön zu definieren und die Haare 1-2 Tage vor zu heftigem Verwuscheln zu schützen. Besonders für kürzere Haare sind Finger Coils perfekt. Finger Coils erreicht man ganz einfach indem man die Haare strähnchenweise um den Finger zwirbelt. Ob diese Methode nun tatsächlich auch als protective Style durchgeht, darüber lässt sich streiten. Denn die Haare sind so in ihrer vollen Länge immernoch allen Naturbelastungen ausgesetzt. Ich persönlich wähle die Methode oft und gerne, weil sie erstens ganz rasch geht, die Haare so zweitens nicht so rasch wieder zersausen und drittens werden auch so die Locken meines Curly Monsters zu ganz süssen Spiralen definiert. Ausserdem muss ich zugeben, dass ich besonders an Jungs die Finger Coils eine der süssesten Lösungen finde.

Finger Coils

Auch bei den Finger Coils entstehen nach dem entfernen ganz schön definierte Löckchen. Leider habe ich auch hier keine tollen Curly Monster Beispiele gefunden. Unteres Bild finde ich aber ein super Beispiel für einen vorher nachher Vergleich und die tollen Locken die man mit Finger Coils erzielen kann.

Finger Coil Out

Wie ihr seht gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten für protective Styling. Egal welche Methode ihr auch wählt, bitte bedenkt, dass für tolle Resultate, die Haare zuerst entwirrt und reichlich gepflegt sein sollten. Damit alles etwas länger und besser hält, darf auch mal ein leichtes Haargel (bitte Alkoholfrei!) verwendet werden. Bei allen Methoden erzielt ihr die besten "Was-auch-immer-Style out" Resultate, je nachdem wieviel Aufwand und Mühe ihr in die Braids, Twist, Bantu Knots oder Coils investiert habt. Ganz wichtig ist, dass ihr die Braids, Coils etc. vollständig trocknen lasst, bevor ihr die Haare wieder aufflechtet. So vermeidet ihr Frizz und die Löckchen sind schön definiert. Aber seid bitte nicht zu streng mit euch, es ist noch niemand an Frizz gestorben!
Mit der ganzen Flut an Haarprodukten für Wavy, Curly, Kinky Haare, sind auch spezielle Locken Cremes aufgekommen, die einerseits das Haar mit Feuchtigkeit pflegen und auch noch etwas Halt und Lockendefinition versprechen. Diese Cremes sind ideal um einen schönen was auch immer Style out hinzukriegen. Natürlich geht es auch ohne spezielle Cremchen und Wundermittelchen. Ein toller Tipp um Frizz möglichst zu vermeiden ist, etwas Öl in den Händen zu verreiben bevor ihr die Twists, Braids oder was auch immer entflechtet.
Für alle möglichen Styles findet ihr super ausführliche Anleitungen auf Youtube. Leider fällt es mir schwer, in Worten zu erklären wie man beispielsweise Bantu Knots oder Flattwist hinkriegt...also Youtube ist euer Freund! Ausserdem muss ich zugeben, dass ich kein Profi bin, was aufwendige Flechtfrisuren angeht. Meistens fehlt uns beiden auch die Zeit und Geduld dafür.

Übrigens, wenn auch ihr nicht zu den geduldigsten Curly Monster Eltern zählt, kann ich euch beruhigen. Auch ein einfacher Dutt, bei dem die Spitzen weggesteckt werden ist ein protective Style. Probiert einfach mal aus, was für euch am besten klapt und vergesst nicht...Übung macht den Meister!

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